REVIEW: Snow White and the Huntsman

Plot:
Ein Mädchen wird geboren, mit Lippen so rot wie Blut, Haut so weiß wie Schnee, rabenschwarzen Haaren und mit der Stärke einer Rose: Snow White. Die Mutter stirbt, der Vater, König, verliebt sich bald neu, eine Hochzeit folgt. Die Stiefmutter ersticht den König, verbannt seine Tochter in einen der vielen Burgtürme und bringt großes Leid über das Volk. Snow White, nun zu einer jungen Frau herangewachsen, ergreift eine Chance zu fliehen. Ein Huntsman soll sie im Auftrag der neuen Königin fangen und töten. Er verfällt ihrem Charme und schon bald fliehen beide vor den Rittern des dunklen Königreichs. Nach unzähligen Kämpfen und Strapazen  erringt sich Snow White mit großer Gefolgschaft ihre rechtmäßige Herrschaft zurück.

Der Film:
Schon wieder eine hollywoodisierte Märchenadaption? Sind Alice im Wunderland, Beastly, Hoodwinked, Rapunzel - neu verföhnt, A Cinderella Story, Spieglein Spieglein u.v.m. nicht genug!?
Hmmm, nun ja, Snow White and the Huntsman ist eine Mischung aus Action-, Mittelalter-, Fantasy- und modernem Märchenfilm. Es ist sicherlich klug gewesen, den Film erst ab 12 freizugeben, denn wahrlich kinderfreundlich ist er nicht. Kampfszenen (und davon gibt es in diesem Blockbuster mehr als genug) muten weniger brutal an als in den kürzlichen Hunger Games - trotzdem hätte dem Film eine nicht-kämpferische Tiefe gut getan. Sympathie für die Protagonisten? Okay, aber von Empathie - mitfühlen, mitfiebern, mitleiden - kaum eine Spur. Tiefsinnige Dialoge sucht man vergebens und an der Eindimensionalität des Films können selbst namhafte Schauspieler wie Charlize Theron, Kristen Stewart oder Chris Hemsworth nichts ändern. Schade. Wenigstens ein Hauch von Romantik? Minimal: Die böse Stiefmutter nimmt die Gestalt eines alten Spielgefährten Snow White`s an. Nachdem Snow White und er (bzw. sie) sich küssen, fällt unser Schneewitchen durch einen vergifteten Apfel in einen todesähnlichen Zustand, der erst durch einen sanften Kuss des Huntsman ein paar Szenen später aufgehoben wird. Erinnern wir uns an das Grimm`sche Original -  nichts Neues. Was ist mit Humor? Naja, zweimal hat der Kinosaal ein Gekicher von sich gegeben (den ACHT Zwergen sei Dank), aber das war`s schon. Wirklich beeindruckend dagegen sind die kleinen Momente, die wir von einer zauberhaften Geschichte erwarten: Ein schneeweißes Pferd, welches am Ufer wartend zur Flucht vor den feindlichen Rittern verhilft. Ein Troll, der sich allein durch den Anblick Schneewittchens besänftigen lässt. Eine Disney-hafte Zauberwelt mit Feen und wundersamen Tieren - ein Augenschmaus. Und tatsächlich, optisch macht dieser Film eine glänzende Figur. Dunkle Krieger zerfallen zu tiefschwarzen Glassplittern, ein angeschossener weißer Hirsch verwandelt sich in einen Schwarm Friedenstauben, während die Jugendlichkeits-bessessene Königin in eine Wolke schwarzer Raben mutiert. Der Spiegel zerfließt wie Gold. Die Postproduktion hat ganze Arbeit geleistet.

Fazit:
Der Spannungsbogen geht manchmal flöten und viele Charaktere tragen wenig zum weiteren Handlungsablauf bei - dennoch: Wer mit dem Wissen, es handle sich hierbei um ein actiongeladenes, neuaufgelegtes Schwert-und Bogen-Märchen alà Musketiere und Robin Hood mit einer Jeanne d`Arc als Schneewitchen, ins Kino geht, der würde sicherlich nicht enttäuscht... Ein Märchen unterhält und hat immer ein Happy End. Dieses Versprechen hält es - was will man mehr?

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